01.04.2020

In Zeiten wie diesen

Home-Office, Distance Learning oder Homeschooling: Bildung hat auch in außergewöhnlichen Zeiten wie diesen über die Bühne zu gehen, nur eben mit dem kleinen, aber nicht unwesentlichen Zusatz: Gelernt wird von zu Hause aus.

Lernplattformen wie Skooly oder LMS haben sich mittlerweile in das kollektive Gedächtnis der Eltern von Pflichtschulkindern eingebrannt. Das Anklicken dieser gehört in diesen Tagen und Wochen morgens genauso dazu wie die Jogginghose zum Skype-Meeting. Arbeitsblätter werden ausgedruckt, Lernpakete heruntergeladen und online-Übungen so lange wiederholt, bis sich das Ergebnis richtiger Antworten irgendwo zwischen 95 % und 98 % eingependelt hat. Lehrkräfte entwickeln darüber hinaus pädagogisch adäquate Distance-Learning-Programme, stellen diese auf ihre persönlichen Lernblogs und halten mit ihren Schülerinnen und Schülern via Instant-Messaging-Diensten digitale Unterrichts- und Sprechstunden ab.

Alles soweit wunderbar? Mitnichten.

Klassengemeinschaften geben Halt und das Gefühl von Zugehörigkeit. In den Pausen werden Neuigkeiten ausgetauscht und für den Nachmittag Pläne geschmiedet. Egal, ob man sich hinter der Schule zum Fußballspielen trifft oder mit den besten Freundinnen den Tanzkurs in der Nachbargemeinde besucht. Auch den Kolleginnen und Kollegen schmeckt der gemeinschaftliche Kaffee im Konferenzzimmer um Klassen besser als die Rabiat-Perle, welche gegenwärtig zu Hause getrunken wird, da das Ablaufdatum des Weihnachtsgeschenks von 2017 bedrohlich näher rückt.

In Zeiten wie diesen, wo aufgrund der Ausbreitung eines noch nicht gänzlich erforschten Virus das soziale Leben auf ein Minimum eingeschränkt werden muss, gibt es auch viele bemerkenswerte Dinge zu beobachten, die Spaß und Freude bereiten: Jüngere gehen für ältere Menschen einkaufen, Bürgermeister und Opposition halten sich in den sozialen Medien im politischen Diskurs zurück und posten stattdessen Kinderfotos und….

….Lehrerinnen vermissen ihre Schüler*innen so sehr, dass sie ihnen das auch zeigen wollen. So gesehen in der Volksschule Großhöflein. Die Zeit wird kommen, in der morgens kein Laptop aufgeklappt, sondern die Jausenbox gerichtet wird. Nicht nur das Kollegium der Volksschule Großhöflein freut sich darauf!