01.02.2017

Gedenken anlässlich 90 Jahre "Schüsse von Schattendorf"

"Am 30. Jänner vor 90 Jahren fielen in Schattendorf jene verhängnisvollen Schüsse, die nicht nur zwei Menschen töteten. Der Freispruch der Schützen führte zum Brand des Justizpalasts und von dort direkt in die Diktatur und Bürgerkrieg. In Schattendorf selbst lebt man seither damit, jenes Dorf zu sein, in dem die Erste Republik aus den Angeln gehoben wurde." So beginnt die Reportage von Wolfgang Weisgram am 30.1.2017 im Standard über die "Schüsse in Schattendorf".

Am Nachmittag des 30.1.2017 wurde am Grab des sechsjährigen Josef Grössing an dieses dramatische Ereignis gedacht.

Justizminister Wolfgang Brandstetter baute in seiner Rede Brücken von 1927 zu 2017 und machte darauf aufmerksam, dass sich in den Ereignissen von damals etwas manifestierte, womit wir heute noch immer konfrontiert werden:"Hass, blindwütiger Hass auf Andersdenkende und mit Hass ist kein Staat zu machen."

In der 1. Klasse sitzen 18 Kinder im gleichen Alter des vor 90 Jahren getöteten Josef Grössing.

Behutsam fragte die Klassenlehrerin ihre Schülerinnen und Schüler, ob vielleicht jemand von den Schüssen in ihrem Heimatort 1927 schon etwas gehört hat? Prompt sprudelte es aus zwei Sechsjährigen mit Kenntnissen aus diesem Vorfall heraus.

In einfachen Worten wurde über die "Schüsse von Schattendorf" und die damalige politische Situation erzählt und Bilder von den Schauplätzen und den Toten begutachtet.

Betroffen und berührt zeigten sich die Kinder vom Tod des gleichaltrigen Buben Josef Grössing, der damals ihr Schulfreund gewesen wäre. Gemeinsam besuchten die Kinder das Grab.