15.03.2016

Menschen auf der Flucht

Die Präsenz der Flüchtlings-Debatte in allen Medien machte auch vor der 4. Klasse nicht Halt. Immer wieder gab es Diskussionen untereinander und mit der Klassenlehrerin. Das Thema konnte nicht nur am Rande behandelt werden, das war jetzt klar.

In einer Broschüre wurde ein Buch zu dieser Thematik entdeckt und die Schülerinnen und Schüler entschieden sich sofort für die interessant klingende Lektüre - Zafira, ein Mädchen aus Syrien. Eifrig schmökerten die 10-jährigen darin und waren über die Ausnahmesituation, in der sich diese Menschen befanden, erschüttert.

In Gruppenarbeit recherchierten die Kinder im Internet und in Zeitungen über die verschiedenen Meinungen der österreichischen Politiker zu diesem Thema, sammelten Bilder, schrieben die Aussagen der Staatsmänner und -frauen in Sprechblasen und gestalteten mit Begeisterung ein Plakat.

Seit dem Sommer des Vorjahres leben auch ein paar Flüchtlingsfamilien in Schattendorf. Den Vorschlag, einen Flüchtling näher kennen zulernen, ihn zu interviewen, fand bei den Schülerinnen und Schülern großen Anklang.

Wissam Samir Juaz Allami aus dem Irak, kam mit seiner Betreuerin Raffaela Grasl in die 4. Klasse. In gebrochenem Deutsch erzählte er von seiner Frau, seinem 7-jährigen Sohn und seiner 3-jährigen Tochter, die noch im Irak leben. Er lobte das friedliche und wunderschöne Österreich und erzählte von den Unruhen und der grauenvollen Situation in seiner Heimat und vor allem von seinen Ängsten um seine zurückgebliebenen Kinder und seiner Frau. Vielleicht dürfen sie ja doch irgendwann zu ihm hierher und die Geschichte von Wissam Samir und den vielen anderen Menschen auf der Flucht hat ein Happy End?