31.10.2024

Evaluation des NEUROMOTORISCHEN LERNENS

Verantwortlich für den Inhalt: Karl Knor

Seit dem Schuljahr 2014/15 wird an der Volksschule Neuberg im Burgenland nach der Methode des „Neuromotorischen Lernen“ unterrichtet. Es ist dies eine Unterrichts-, Lehr- und Ausbildungsmethode die von Professor Gerhard Judmayer erschaffen wurde und im Besonderen die motorische, koordinative, die kognitive Entwicklung sowie die Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Nachdem einige Jahre vom Lehrerteam rund um Direktor Oberschulrat Karl Knor an der Schule nach dieser Methode unterrichtet wurde und sich auch dementsprechende Erfolge einstellten, knüpfte man Kontakt mit der Bildungsdirektion, deren Vertreter sich vom damaligen Bildungsdirektor Heinz Zitz abwärts vor Ort einen Überblick über diese neue Art des Lernens verschafften. Daraus resultierend ergab sich ein wissenschaftliches Evaluationsprojekt, um die erzielten Effekte zu evaluieren.
Im Rahmen dieses wissenschaftlichen Evaluationsprojekts der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, das im Auftrag des Landes Burgenland und in Kooperation mit der Bildungsdirektion Burgenland sowie der NML Academy durchgeführt wurde, wurden die Wirkungseffekte der Methode Neuromotorisches Lernen (NML) auf unterschiedliche Lernbereiche der Schüler: innen der Primarstufe evaluiert.
Dabei wurden neben der motorischen Leistung die Freude und Motivation beim Sprachenlernen, die Schulleistung in Deutsch (Lesen und Zuhören) und Mathematik sowie die Konzentration und Aufmerksamkeit bzw. die kognitiven Grundfähigkeiten einer genauen Betrachtung unterzogen. Ein besonderes Merkmal des Projekts war die Mitwirkung von Studierenden, die sich im Rahmen ihrer Bachelor- oder Masterarbeit mit der Methode NML und ihrer Wirkung auf die Schüler: innen der Primarstufe auseinandersetzen.
Das im Studienjahr 2020/21 initiierte Evaluationsprojekt wurde nun finalisiert. Die Projektleiterinnen Andrea Bicsar und Viktoria Berzsenyi-Schweitzer haben am 16. Oktober 2024 die Projektergebnisse den Verantwortlichen präsentiert: Stefan Wallentich, in Vertretung der Bildungslandesrätin Daniela Winkler, Sabine Weisz, Rektorin der PPH Burgenland, Herbert Gabriel, Vizerektor für Forschung und Hochschulentwicklung, Harald Ziniel, Fachinspektor für Bewegung und Sport an der Bildungsdirektion Burgenland, Gerhard Judmayer, Gründer der NML Academy, sowie den Direktor:innen der teilnehmenden Schulen.
Die Ergebnisse im sportwissenschaftlichen Bereich zeigen signifikante Unterschiede zugunsten der Interventionsschulen im Hinblick auf die motorischen Basiskompetenzen. Die Ergebnisse im Bereich der Aufmerksamkeit und Konzentration, der kognitiven Grundfähigkeiten, der Schulleistung sowie der Motivation und Freude beim Sprachenlernen weisen keine durchgängig eindeutigen Tendenzen auf. Es konnte ein Zusammenhang zwischen der Umsetzungsdauer der Methode NML und den Ergebnissen festgestellt werden. Schulen, an denen die Methode NML bereits seit längerer Zeit umgesetzt wird (wie die Volksschule Neuberg), erzielten signifikant bessere Ergebnisse. Es lässt sich feststellen, dass Kinder auch in den Trägerfächern Deutsch und Mathematik eine Affinität für einen bewegungsorientierten Lernansatz aufweisen. Zudem äußerten die befragten Schüler: innen den Wunsch, dass mehr Bewegung in den Klassenraum integriert wird, um den Unterricht lebendiger zu gestalten.
Die detaillierten Ergebnisse wurden in einem Abschlussbericht zusammengefasst und werden demnächst auch publiziert.
OSR Dir. Karl Knor meint sichtlich stolz über die positiven Ergebnisse: „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die das Evaluationsprojekt unterstützt und umgesetzt haben. Aber ein ganz besonderer Dank gebührt dem Diplomsportlehrer Prof. Gerhard Judmayer aus Graz für seine langjährige Arbeit an der Volksschule Neuberg und die Erarbeitung und Umsetzung vor Ort. Und ein weiteres großes Dankeschön gebührt der Gemeinde Neuberg mit Bürgermeister Mag. Thomas Novoszel, die all die Jahre das Projekt vorbildlich unterstützt hat und so einen wesentlichen und wichtigen Beitrag für eine gute Entwicklung der Schuljugend und somit der Zukunft des Ortes geleistet hat.“