20.10.2022

Immersiver Unterricht

Verantwortlich für den Inhalt: Karl Knor

Seit einigen Jahren wird an der zweisprachigen Volksschule Neuberg im Burgenland nach dem Prinzip der „Immersion“ unterrichtet, um den Spracherwerb der burgenländisch-kroatischen Sprache zu steigern und zu fördern. Laut der Ansicht von Experten ist dies die bei weitem effektivste Methode des Spracherwerbs, wobei „Immersion“ das Eintauchen in eine Sprache bedeutet.

Der Vorteil des Immersionsunterrichts ab der ersten Grundschulklasse besteht im Wesentlichen darin, dass die Schüler ohne ständige Erinnerung daran, dass sie sich eine weitere Sprache erarbeiten, diese quasi nebenbei erlernen. Während sie am Mathematik-, Sport- oder  Sachunterricht teilnehmen, begegnen sie fremdsprachlichen Fachbegriffen und erlernen diese Wörter allein durch die Wiederholung und die Anwendung. Da die Volksschullehrerin/der Volksschullehrer  ohnehin jeden Arbeitsschritt vormacht, fällt den Schülern auch das Verstehen nicht schwer.  Alles wird durch Mimik, Gestik oder Zeigen verstärkt, aber niemals durch Übersetzung. Die Lehrerin/Der Lehrer redet zusätzlich mit Händen und Füßen. Dadurch erschließt sich dem Kind die burgenländisch-kroatische Sprache eigenständig Stück für Stück aus dem Zusammenhang der Situation. Dies ist die natürlichste Art, wie Kinder Sprachen lernen, egal ob als Erstsprache oder weitere Sprache.

Immersion verfährt daher kindgerechter als jede andere Methode, denn sie macht von Anfang an Spaß, motiviert und kommt in der Regel ohne Leistungsdruck aus. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass sich mit der Immersion ein beträchtlich höheres Niveau in einer Fremdsprache erreichen lässt als mit traditionellem Unterricht. Kinder, die nach dieser Methode unterrichtet werden, entwickeln allgemein eine höhere Sprachkompetenz, auch in ihrer Muttersprache.

Foto: Klassenlehrerin Roswitha Staudinger mit Kindern der 1. und 2. Schulstufe