22.05.2022

Raum4Sprache&Kultur - Burgenländische Lebenswelten

Das Forum4Burgenland, ein Bildungsforum der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, der Bildungsdirektion für Burgenland sowie der burgenländischen Volksgruppenbeiräte, hatte am 17. Mai 2022 zur gemeinsamen Jahrestagung „Raum4Sprache&Kultur / Mjesto za jezik i kulturu / Nyelvek és kultúrák tere / Than la tschibtschake taj kulturake - Burgenländische Lebenswelten“ ins Kulturzentrum Eisenstadt geladen.

Sabine Weisz, Rektorin der PPH Burgenland, eröffnete die Veranstaltung: „Das 2019 gegründete Forum4Burgenland hat als Bildungsforum die Unterstützung von Pädagog_innen und Bildungseinrichtungen zur Förderung unserer heimischen Volksgruppensprachen im Fokus. Zu diesem Zweck werden unter anderem zeitgemäße Lehr- und Lernmaterialien entwickelt und zur Verfügung gestellt, um die burgenländische Sprachenvielfalt an die nächsten Generationen weiterzugeben. Weiters organisiert das Forum4Burgenland Webinare und Präsenzveranstaltungen zu zentralen, aktuellen Befunden in den Themenfeldern Mehrsprachigkeit und Interkulturalität.“

Bildungslandesrätin Daniela Winkler betonte den hohen Stellenwert der Volkgruppen im Land: „Die Identität des Burgenlandes ist geprägt von seiner landschaftlichen, kulturellen und sprachlichen Vielfalt und dem friedlichen und harmonischen Zusammenleben der Volksgruppen. Es ist uns nicht nur gelungen, diese kulturellen Besonderheiten der anerkannten Volksgruppen zu bewahren, sondern stärker zu integrieren und zu vernetzen. Das Burgenland ist ein Beispielland für Toleranz, für ein friedvolles, aufgeschlossenes Miteinander. Dazu braucht es bereits in den Schulen und Kindergärten einen entsprechenden Zugang und gegenseitige Kontaktpflege. Das Forum4Burgenland ist mit seiner Tagung ein wichtiger Partner, um die Rolle und Aufgabe des Schulwesens zu diskutieren.“

Nach einer Diskussionsrunde in Form von zweisprachigen Interviews, bei denen sich die Volksgruppenbeiräte Martin Ivancsics, Iris Zsoter und Emmerich Gärtner-Horvath über ihre Rolle und Aufgaben im Schulwesen sowie Möglichkeiten einer Verbesserung der zweisprachigen Bildungsangebote austauschten, wurden die Schulprojekte zu 100 Jahre Burgenland „Roma im Burgenland“ der zweisprachigen Mittelschule Großwarasdorf, „Musiktheater Friedensland Burgenland“ des Zweisprachigen Bundesgymnasiums Oberwart, „Oj JE-rusa-LENA“ der Volksschule Hornstein sowie ein Filmbeitrag zu Schulprojekten der zweisprachigen Schulen präsentiert.

Dazu Heinz Josef Zitz, Bildungsdirektor für Burgenland: „100 Jahre Burgenland bedeuten zugleich 100 Jahre Bildungsgeschichte Burgenland. Dabei blicken wir zurück auf außergewöhnliche Leistungen, herausragende Errungenschaften und enormes Potenzial an Möglichkeiten. Mit Innovation, Zeitgeist und Engagement planen und arbeiten wir für die Zukunft. Besonders im Bildungsbereich wurde das Burgenland durch herausragende Leistungen zum Bildungsland. Mit unserem vielfältigen und mehrsprachigen Bildungsangebot wollen wir allen Kindern und Jugendlichen auch in Zukunft die gleichen Chancen und besten Möglichkeiten bieten. Das Forum4Burgenland leistet dazu für unsere Volksgruppen einen wichtigen Beitrag.“

Der Vizerektor der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, Herbert Gabriel, stellte die Ergebnisse der Jugendstudie „Lebenswelten 2020 – Werthaltungen junger Menschen in Österreich“ mit besonderem Fokus auf die autochthonen Minderheiten im Burgenland vor. Erhoben wurden in dieser Studie die individuellen Einstellungen, Haltungen und Meinungen zu zentralen gesellschaftsrelevanten Themen wie z.B. Freunde, Freizeit, Beruf, Lebensgefühl, Religion und Glaube oder die Lebenswelt Schule der Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren aus Österreich. Im Burgenland wurden ergänzend dazu die Einstellungen und das Wissen der Jugendlichen zu den autochthonen Minderheiten und der Sprachen

Darüber hinaus konnte die Wanderausstellung „100 Jahre Burgenland und seine Volksgruppen“ besucht werden.

Text und Fotos: PPH Burgenland