30.03.2020

Kinder werden vorwiegend zu Hause betreut

Landesrätin Daniela Winkler bedankt sich für die große Disziplin bei Fernunterricht und Kinderbetreuung

Kinder werden vorwiegend zu Hause betreut – das bestätigt die geringe Anzahl der Kinder in den Kindergärten und Schulen. Das Burgenland verfügt mit dem Bildungsserver über beste Voraussetzungen für Fernunterricht. Vorbereitungen für die Betreuung schulpflichtiger Kinder während der Osterferien sind im Gange. Gleichzeitige Mehrfachbelastung durch Home-Office, Fernunterricht und Kinderbetreuung stellen eine große Belastung für Familien dar – Bildungs- und Familienlandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler appelliert daher für eine Anpassung der Aufgaben im Fernunterricht an die zeitlichen und persönlichen Möglichkeiten der Eltern.

Eine der ersten einschneidenden Maßnahmen, um eine Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen oder zu verhindern, war die Schließung der Schulen und Kindergärten. Der Unterricht in den Schulen wurde eingestellt und die Betreuung der 6 bis 14-Jährigen analog zum Kindergarten auf jene Kinder beschränkt, deren Eltern systemerhaltende Aufgaben wahrnehmen. Der Unterricht wurde auf elektronische Plattformen verlegt. Das Burgenland ist dahingehend flächendeckend vernetzt und für den Fernunterricht ausgerüstet. Lehrerinnen und Lehrer und Schüler haben die Möglichkeit, in einem geschlossenen und sicheren System zu kommunizieren und Lehrinhalte sowie Aufgaben auszutauschen.

Bildungsdirektor Heinz Zitz: „Aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Tage waren wir in dieser außergewöhnlichen Situation gefordert, uns rasch auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Mit anfänglichen Herausforderungen zu Beginn sind wir in die neue Fernlehre gestartet. Nachdem jegliche technischen Kapazitäten hochgefahren sind, können wir nun mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten. Natürlich müssen sich Neuerungen im System erst einpendeln, der Unterricht in den digitalen Lernräumen ist anders handzuhaben als der des gewohnten Klassenzimmers.“

Daniela Winkler: „Die technische Umsetzung und die Verlagerung des Unterrichts auf digitale Ebene hat in diesem kurzen Zeitraum gut funktioniert. Mit ,LMS‘ und ,skooly‘ sind wir im Burgenland in der Lage, alle Schulen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern zu erreichen. Wir haben durchwegs positive Rückmeldungen, was die technischen Voraussetzungen betrifft. Aber die allgemeine Situation bringt viele Familien an den Rand ihrer Belastbarkeitsgrenzen. Home-Office, Fernunterricht, Kinderbetreuung und Haushaltsführung sind eine große Herausforderung, auf die ich in einem Schreiben an die Direktorinnen und Direktoren gemeinsam mit dem Bildungsdirektor hingewiesen habe. Die Lehrerinnen und Lehrer erledigen ihre Aufgabe hervorragend und halten den Lehrbetrieb unter diesen außergewöhnlichen Umständen bestmöglich aufrecht. Inhaltlich sollen Vertiefung und Festigung der Lehrinhalte im Vordergrund stehen, denn Eltern sind keine Pädagogen. Besonders wichtig ist in diesen Tagen aber darüber hinaus der ständige Kontakt zwischen Lehrerinnen, Lehrern und den Kindern.

In vielen Familien sind die verschiedenen Ressourcen für eine reibungslose Alltagsbewältigung begrenzt. Seien es die Geräte wie Computer oder Tablets, die von mehreren im Haushalt beansprucht werden, oder der zeitliche Rahmen, der dadurch eingeschränkt wird, indem die Eltern ihre Arbeit zu Hause erledigen. Umso wichtiger ist es nun, gemeinsam Verständnis, Toleranz und ein richtiges Maß an Sensibilität an den Tag zu legen. Ich danke allen für die großartige Disziplin und appelliere daran fest- und durchzuhalten.“

Heinz Josef Zitz ergänzt: „Im Fernunterricht sind Augenmaß und Sorgfalt gefordert, damit die Schülerinnen und Schüler ihr Lernpensum flexibel und im eigenen Tempo bewältigen können. Ich danke allen Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement und die ausgezeichnete Arbeit.“

Ferienbetreuung Osterferien

Im Burgenland ist die Ferienbetreuung grundsätzlich mit dem neuen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz geregelt. Für schulpflichtige Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren wird das derzeitige Betreuungsmodell für die Dauer der Osterferien ausgedehnt. Die Betreuung soll sich vorwiegend auf die Kinder von Eltern beschränken, die durch ihre Arbeit die notwendigen Systeme erhalten.

„Im Burgenland haben wir mit der Novelle zum Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz schon die Voraussetzungen für eine flächendeckende Ferienbetreuung geschaffen. In der derzeitigen Situation werden wir jedoch die Maßnahmen beibehalten und die Möglichkeiten zur Betreuung in den Schulen durch Lehrerinnen und Lehrer aufrecht halten“, sagt Winkler.

Es erging ein Aufruf an Lehrerinnen und Lehrer, freiwillig eine tägliche Betreuung der Primar- und Mittelstufe in den Osterferien zu übernehmen. Aufgrund vieler Zusagen, können die weiteren Schritte der Vorbereitungen dazu getroffen werden. Der Bedarf wird von den Schulen erhoben. Eltern müssen einen solchen bis 1.4. anmelden.

Aktuell werden in den burgenländischen Schulen landesweit pro Tag weniger als 40 Kinder im Alter von 6-14 Jahren betreut. Im gleichen Rahmen bewegen sich die Zahlen in den Kindergärten, wobei gestern, Freitag, 37 Kinder in Betreuung waren.