15.10.2013

Nationale Suchtexpertentagung

Dreitägige Fachtagung der Bundesländer zur Suchtprävention in Eisenstadt

Die 15. Fachtagung der Österreichischen ARGE für Suchtvorbeugung findet derzeit im Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt statt. In der ARGE sind die zuständigen Fachstellen aller Bundesländer vereint, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums jährlich eine Tagung abhalten. Das Thema der dreitägigen Veranstaltung vom 14. bis 16. Oktober 2013 lautet „Lebenswelt(en) Jugend“. Neben dem Erfahrungsaustausch sollen dabei unterschiedliche Methoden der Prävention überprüft und bewertet werden. „Die Suchtprävention ist ein Musterbeispiel dafür, dass die österreichweite Vernetzung und die gemeinsame Ressourcennutzung  sehr gut funktionieren“, betonte Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar bei der Eröffnung am Montag.

Im Mittelpunkt der Tagung stehen die sich rasant wandelnden Lebenswelten der Jugendlichen, ihre Kultur und ihr Weg im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Aufbegehren. Jugendliche sind heute massiv wachsenden Leistungsanforderungen, aber auch Konsumzwängen ausgesetzt, die erhebliche Risiken bergen und Suchtverhalten auslösen und verstärken können.

Diskussionen in Gang setzen

In den Workshops werden die suchtpräventive Arbeit in den Ländern erörtert und Erfahrungen ausgetauscht. Rezar sieht diese Expertenrunden als wichtigen Anstoß: „Mit Fachtagungen wie dieser werden Diskussionen in Gang gesetzt. Erkenntnisse, wie Rahmenbedingungen gestalten werden müssen, nehmen bei vernetzenden Fachtagungen wie dieser Ihren Anfang.“ Der hohe Grad an Vernetzung bringe viele Vorteile, von denen letztlich alle profitieren könnten: „Dass suchtpräventive Produkte und Programme, die von einer Fachstelle erstellt worden sind, auch von den anderen Fachstellen österreichweit genutzt werden, ist für mich ein Gebot der Stunde“, so Rezar.

Bildung als Schlüssel in der Suchtprävention

Bildung sei ein weiterer wichtiger Schlüssel in der Suchtprävention, erklärte Christoph Lagemann, Obmann der ARGE Suchtvorbeugung. Ein niedriger Bildungsgrad führe leichter zu Arbeitslosigkeit und in der Folge zur Ausgrenzung; vor allem viele männliche Jugendliche seien davon betroffen – mit fatalen Folgen: „Diese Gruppe entwickelt auch häufiger Suchtverhalten. Eine Bildungsreform ist auch aus der Sicht der Suchtprävention von größter Bedeutung“, so Lagemann.  

Der Prävention wird im Bereich der Suchtentwicklung und des Suchtverhaltens eine zentrale Rolle zugeschrieben. Das Gesundheitsministerium hat deshalb die ARGE Suchtprävention beauftragt, jährlich eine Fachtagung zu organisieren.


Bild: 15. Fachtagung der österreichischen ARGE für Suchtvorbeugung: V.li: Christoph Lagemann, Obmann der ARGE Suchtvorbeugung, MRin Mag.a. Dr.in Beatrix Haller, BMUKK, Dr. Gerhard Resch, Amtsführender Präsident LSR Burgenland, Dr.in Johanna Schopper, nationale Drogenkoordinatorin beim BM für Gesundheit, Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar, Burgi Hausleitner MSM, Fachstelle Suchtprävention Burgenland im PSD, Prof. Dr. Peter Paulus, Inst. für Psychologie, Lüneburg,  Mag. Karl Helm, GF des Psychosozialen Dienstes

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland